Märchen aus Bayern – Pfarrer P. Poiger
Der Schmied von Mitterbach
Ein Schmied in Mitterbach versprach, sich dem Teufel zu ergeben, wenn er ihm drei Wünsche erfülle. (Der Teufel war nämlich auf den Schmied erbost, weil er den armen Leuten um ein „Vergelt’s Gott“ die Arbeit umsonst tat.)
Die drei Wünsche waren:
- Der Teufel dürfe den Schmied nur holen, wenn es dem Schmied recht sei;
- der Teufel müsse dem Schmied einen Kirschbaum wachsen lassen, der Sommer und Winter Kirschen trage;
- der Teufel müsse sich an einen Ort hinsetzen, wohin der Schmied es wolle.
Der Schmied spielte nun Karten mit dem Teufel.
Der Teufel musste sich in den geöffneten Schraubstock setzen und der Schmied drehte den Schraubstock unbemerkt zusammen. – Daher noch heute das Sprichwort: „Der hat den Teufel prellt, wie der Schmied von Mitterbach.“
Der schlaue Bauer
Ein Bauer versprach dem Teufel sein Weib, wenn ihm der Teufel den Hut mit lauter guten Talern (d. h. Kronen- und Frauenbildtalern) fülle. Der Teufel ging auf den Handel ein. Der Bauer setzte sich auf den Stadelfirst und machte in das Stadeldach ein Loch und setzte auf dieses Loch seinen Hut, der durchlöchert war.
Der Teufel brachte einen Hut voll Taler um den andern und schüttete das Geld in den Hut des Bauern. Die Taler fielen durch in den Stadel und der Hut war stets leer. So viele gute Taler gab es aber gar nicht, dass der ganze leere Stadel hätte damit angefüllt werden können. Der Bauer behielt das Geld und der Teufel war geprellt.
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