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Die wertvolle Katze
Es war einmal ein reicher Bauernhof. Tagsüber arbeiteten auf ihm die Leute
und Nachts kam das Glück und säte und pflügte.
Einmal kam ein armer Mann vorbei und wunderte sich, das dort auch Nachts
gearbeitet wurde.
"Wer pflügt hier", fragte er.
"Das Glück", erhielt er zur Antwort.
"Wo ist nur mein Glück? Es arbeitet nicht für mich und so muss ich arm sein."
"Es liegt dort in der Rübengrube"
Der Arme ging zur Grube und sagte:
"Du ruhst hier aus und hilfst mir gar nicht!"
"Tu Du das, was ich kann, dann werde ich Dir auch helfen", entgegnete sein
Glück.
"Womit soll ich denn handeln? Ich habe doch kein Geld!"
"Nimm die Katze dort und bring sie in das Land, wo es überhaupt keine Katzen
gibt", riet das Glück.
Er nahm die Katze und machte sich auf den Weg. Erst mit dem Schiff und dann zu
Fuß.
Als er auf einem Bauernhof übernachten wollte, sagte man ihm, das man gar keinen
Platz habe.
"Wir haben nur die Scheune, in der so viele Ratten und Mäuse rumlaufen, das sie
Dich auffressen würden!"
Weil er aber seine Katze im Sack hatte, fürchtete er sich nicht und bat dort
nächtigen zu dürfen. Schließlich willigten die Bauern ein. Er ließ die Katze
frei, die tötete die ganzen Mäuse und Ratten und als er am Morgen erwachte, lag
ein großer Berg dort.
Am Morgen kam einer von den Bauern und wollte nach ihm sehen. Wie überrascht war
er da, als er sah, das die Katze auf der Brust des Mannes lag und vor sich hin
schnurrte. Und wie staunte er erst, als er den großen Haufen sah.
Schnell lief er ins Haus zu seiner Familie und erzählte von dem Wundertier. Alle
kamen dann angerannt, um das Wunder mit eigenen Augen zu sehen.
"Was ist das für ein Tier", fragten sie.
"Eine Katze", antwortete der Arme. "Sie tötet alle Mäuse und Ratten!"
"Verkauf sie uns, guter Mann!"
"Ich würde sie schon verkaufen. Aber sie kostet so viel, das Ihr nicht zahlen
könnt!"
"Wie viel denn?"
"Soviel Silber wie unten liegt, wenn ich die Katze am Schwanz hochhebe und
hängenlasse."
Die Bauern brachten mehr und mehr Silber herbei. Der Arme zog der Katze noch ein
bisschen am Schwanz, damit der Haufen mit dem Silber weiter wuchs.
Und so kam er gut begütert nach Hause und fing einen schwunghaften Handel an.
Das Glück half ihm weiter und bald war er reicher als der reiche Bauernhof, auf
dem er das erste Mal von seinem Glück erfahren hatte.
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