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Warum der Bär einen Stumpelschwanz hat
Norwegisches Märchen


Eines Tages begegnete der Bär dem Fuchs, der mit einer Menge Fische dahergeschlendert kam, die er eben gestohlen hatte.

»Woher hast du diese?« fragte der Bär.
»Oh, Meister Petz, ich bin fischen gewesen und habe sie gefangen.«

Der Bär entschloss sich auf der Stelle, auch fischen zu lernen, und bat den Fuchs, ihm diese Kunst beizubringen.

»Es ist ganz leicht«, antwortete der Fuchs, »du brauchst bloß auf den zugefrorenen Teich hinauszugehen, ein Loch in das Eis zu brechen und deinen Schwanz hineinzustecken. Du musst ihn so lange drinnen lassen, wie du es nur aushältst. Es darf dir nichts ausmachen, wenn dein Schwanz ein bisschen schmerzt Das ist nur ein Zeichen, dass die Fische anbeißen. Je länger du dasitzt und deinen Schwanz ins Wasser steckst, desto mehr Fische wirst du fangen. Dann musst du plötzlich und mit einem starken Ruck nach der Seite den Schwanz herausreißen. Das ist alles. «

Der Bär tat, was ihm der Fuchs befohlen hatte. Er hielt seinen Schwanz so lange in das Loch in der Eisdecke, bis er darin festgefroren war. Dann zog er ihn mit einem scharfen Ruck heraus und - ab war der Schwanz.

So kam der Bär zu seinem kurzen Schwanz.