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Das Schokoladenschloss


Die Großmutter erzählte den Kindern das Märchen von Hänsel und Gretel und dem Kuchenhäuschen der Hexe, daran diese knusperten; und weil sie selber auch Hans und Grete hießen, hatten sie doppelte Freude an der Geschichte. Zugleich aber funkelte ihnen die helle Begierde aus den blitzenden Augen.

"Nicht wahr", sprach die Großmutter lächelnd, "so ein Häuschen möchtet ihr auch wohl haben und den ganzen Tag daran knuspern und knabbern?"

"Ach ja", sagte Gretchen, "das möchte ich gar zu gern. Aber es brauchte gar kein richtiges großes Haus zu sein; mit einer ganz kleinen Hundehütte wär' ich auch schon zufrieden. Und sie brauchte nur aus gewöhnlichem Pfefferkuchen zu sein, Zuckerguss an den Fenstern wäre gar nicht nötig. Hundehütten haben ja auch gar keine Fenster."

"Oho", rief nun aber Hänschen mit Eifer, "ich möchte aber gerade ein ganz großes Schloss haben, so ein ganz wirkliches für Menschen und Könige; und es müsste von unten bis oben von Schokolade sein, innen mit Füllung, und die Fenster aus englischen Bonbons gemacht: das gäbe schöne bunte Scheiben."

"Ihr könnt beides haben", sprach die Großmutter ernst, "ich habe eine Jugendfreundschaft mit der freundlichen Kuchenfee, die leicht solche Dinge schaffen kann: die braucht ihr nur aufzusuchen und ihr Grüße von mir zu bringen, so tut sie euch gern den kleinen Gefallen. Sie wohnt drüben hinterm Schokoladensee; den findet ihr leicht, wenn ihr nur dem Geruche nachgeht; und seid ihr hinübergefahren, braucht ihr nicht lange mehr zu suchen. Wenn ihr aber da seid, könnt ihr gleich auch mir einen guten Dienst erweisen. Ihr wisst, ich habe kranke Augen, die mir oft sehr weh tun: dagegen hilft nur eine gewisse Marzipansalbe, von der die Fee einen Vorrat hat. Davon sollt ihr mir eine Schachtel voll mitbringen, das ist mir wertvoller als ein Kuchenhaus, darin ich gar nicht wohnen möchte; ich bin ja auch wohl keine alte Hexe."

"Nein", riefen die Kinder, "das bist du nicht! Du bist die allerbeste Großmutter, die es auf der Welt gibt, nur dass du so hässliche triefende Augen hast. Und wir wollen jetzt hinlaufen und dir die Salbe besorgen."

"Es ist aber eine Bedingung dabei", sprach die Großmutter ein bisschen streng, "ihr dürft unterwegs und auch bei der Fee nicht das kleinste Krümchen oder Tröpfchen naschen, weder aus dem Schokoladensee trinken noch von dem Schloss oder der Hundehütte knabbern oder auch nur lecken: sobald ihr das tätet, verwandelt sich der Segen, der von der Fee in die Salbe mit eingerührt ist und der sie so heilkräftig macht, in den bösesten Fluch, und ich muss elend erblinden, wenn ich sie aufstreiche."

"Großmutter", fragte Hänschen nachdenklich, "wenn wir aber doch naschen, nicht wahr, dann bekomme ich auch mein Schloss nicht und Grete nicht ihre Hundehütte?"

"O doch", sprach die Großmutter, "diese guten Dinge bekommt ihr auf alle Fälle, ob ihr brav seid oder nicht; ich hab‘ es einmal versprochen, und sein Versprechen muss man halten, selbst Feinden und schlechten Menschen. Aber es wäre doch hübsch von euch, wenn ihr bloß der alten Großmutter zuliebe das Naschen unterließet."

"Das wollen wir auch ganz bestimmt", riefen beide eifrig, weil wir dich so lieb haben und du uns manchmal so schöne Sachen schenkst !"

Sie machten sich nun alsbald auf den Weg und gingen immer der Nase nach, bis sie den Schokoladensee fanden. Das war ein breites Gewässer von dunkelbrauner Farbe, und obgleich es ziemlich dickflüssig war, schlug es doch starke Wellen, und die trugen weiße Schaumkronen von feinster Schlagsahne. Dicht am Ufer schwamm ein hübsches Boot, das war ganz und gar aus Kuchenteig gebacken, und als Segel diente eine Windbeutelschale.

Die Kinder stiegen ein, der Wind fiel in die Segel und trieb sie rasch auf die braune Fläche hinaus.

"Ob es denn aber wirklich Schokoladensuppe ist, darauf wir fahren?" fragte Hänschen nach einer Weile. "Eigentlich müsste man es doch erst probieren, ehe man so etwas glaubt."

Und er fing schon an, ein wenig den Finger auszustrecken.

"Nein, nein", rief das Schwesterchen ängstlich, "wir dürfen nicht kosten, nicht das kleinste Tröpfchen. sonst muss die Großmutter blind werden! Und das riecht man doch wohl, dass es wirklich Schokolade ist."

"Ach, das wäre doch kein Naschen«, meinte Hänschen trotzig, "es wäre bloß Probieren. Und sieh mal, die Schlagsahne riecht man nicht, und das müsste man doch wissen, ob es wirklich solche ist. Man soll doch immer so viel lernen und wissen, als man irgend kann."

"Tu‘s nicht, tu‘s nicht!" bat Gretchen dringend. "Alles kann der Mensch ja doch nicht wissen, hat die Großmutter gesagt."

Hänschen brummte ein wenig, drückte aber doch den Finger wieder ein.



"O Gott", seufzte er kläglich nach einiger Zeit, "wenn das noch lange so dauert, werde ich seekrank; ich merke es schon im Magen. Weißt du, dagegen gibt es bekanntlich nur ein einziges Mittel: man muss etwas Kräftiges und Nahrhaftes essen und nicht zu knapp. Schokolade ist aber eine sehr nahrhafte Speise, das hat der Vater immer gesagt, und mit Schlagsahne ist sie natürlich noch doppelt so kräftig. Die Großmutter kann doch von mir nicht verlangen, dass ich um ihretwillen die Seekrankheit kriege und dann gewiss daran sterbe. Denke doch, wie sie sich um mich grämen und weinen und sich damit erst recht die armen Augen verderben würde. Nein, nein, das muss ich verhüten." Und er streckte von neuem den Zeigefinger aus. Aber Gretchen ergriff diesen mit entschlossener Hand und hielt ihn so fest, dass er nichts damit machen konnte.

"Sieh mal", rief sie fröhlich, "da ist schon das andere Ufer!" Wirklich kamen sie schnell näher, landeten dort und stiegen aus dem Boot.

Sie traten in einen ausgedehnten Garten, den in der Mitte eine Allee von lauter großmächtigen Baumkuchen durchschnitt, aus deren oberer Öffnung hohe Sträuße von gezuckerten Früchten emporstiegen. Hänschen versuchte hie und da, sich eine der weißen Zuckerzacken abzubrechen, aber die waren zu dick und stark, und Gretchen zog ihn auch jedes Mal schnell wieder vorwärts.

"Sieh mal", rief sie, "da ist schon das Haus, darinnen die gute Kuchenfee wohnt!"

Und so war es denn auch. Sie sahen ein stattliches Gebäude, das aus riesigen Platten von Braunschweiger Honigkuchen gefügt und mit Schokoladentafeln gedeckt war.

Als sie herankamen, trat die Fee gerade aus der Tür und streckte ihnen freundlich beide Hände entgegen. Sie war sehr schön anzusehen, etwas bräunlich von Antlitz, so von der Farbe, als wenn man Schlagsahne mit Schokolade recht gründlich mischt. Die Kinder küssten ihr artig die Hand, wobei Hänschen heimlich ein klein wenig mit der Zunge leckte, weil die Hand auch so schön braun war. "Aber sie ist ja doch nicht von Schokolade, wenn sie auch beinahe so aussieht", sprach er still zu sich selbst, "also ist es kein Naschen."

Und da hatte er recht: sie war von Fleisch und Bein, nur zarter und weicher als gewöhnliche Menschen; er meinte, es wäre, als wenn er ein seidenes Luftkissen küsste.

"Ich weiß schon, um was ihr gekommen seid", sprach die schöne Fee mit einem gütigen Lächeln, "und ihr sollt alles haben, was ihr von mir begehrt, das Schloss aus Schokolade und die Hundehütte aus Pfefferkuchen und die Augensalbe für meine alte Freundin. Nur eines müsst ihr leisten: das Schloss und die Hütte müsst ihr selber aufbauen; das Baumaterial will ich euch geben, von welchem Stoffe ihr es haben wollt. Kommt nur herein in mein Warenlager."

Die Kinder folgten ihr freudig ins Haus und fanden drinnen schöne, weite Räume, ganz angefüllt mit Kuchen und Süßigkeiten und Schokoladenwerk von jeglicher Art, in so ungeheuren Massen und so verlockend zu sehen, dass ihnen das Wasser im Munde zusammenlief. Doch sie bezwangen ihr Gelüst und beschlossen, sich sogleich an die Arbeit zu begeben.

Gretchen erbat sich schöne, dicke Pfefferkuchen, und erhielt sie und Sirup als Mörtel dazu. Nun kniete sie nieder,

fügte zuerst den Boden zusammen, dann die vier ,Wände mit einer Öffnung vorn in der Mitte und wölbte zuletzt eine tüchtige Decke. In einigen Stunden war sie mit der Arbeit fertig und klatschte in die Hände vor großem Vergnügen.

Häuschen aber schleppte sich einen großen Haufen von seinem Baustoff, Schokolade und Bonbons, zusammen, denn sein Schloss sollte ja viel größer werden als das Haus der Fee mit allen Räumen und Lagern. Und er fing an mit großem Eifer zu bauen, dass er ganz vergaß, an Kosten und Naschen auch nur zu denken.

Als Gretchen unterdessen fertig geworden war und zu Hans hinüberblickte, erfand sich‘s, dass er mit all seinem Fleiße erst ein winziges Stückchen der Untermauerung zustande gebracht hatte.

Ja, ja", sagte die Fee, sein Werkchen betrachtend, "ein Jahr wird‘s wohl dauern, bis das erste Stockwerk hergestellt ist, und für den Überbau werden noch ein paar Jährchen erforderlich sein. Dann wird‘s freilich etwas Feines, und du wirst mit Frau und Kindern bis an dein seliges Ende zu tun haben, bis du das Schloss wieder herunterknabberst. Das Schlimme ist für jetzt nur, dass du von meinen Süßigkeiten nichts naschen darfst, sonst wird die Salbe verdorben; und andere Speisen habe ich nicht. So wird‘s ein böses Hungern werden."

Da fing der arme Junge bitterlich an zu weinen und wusste sich nicht zu helfen, wie er zu seinem Schlosse kommen

sollte. Die Fee aber strich ihm tröstend übers Haar und sagte freundlich: "Ich will dir sagen, wie du es machen kannst: du fährst mit Gretchen jetzt nach Hause, und wenn du die Salbe, ohne zu naschen, glücklich zur Großmutter bringst und ihre Augen geheilt werden, darfst du morgen und alle Tage wiederkommen und weiterbauen. Zu raten wäre jedoch, dass du dein Mittagessen mitbringst, damit du kräftig zur Arbeit bleibst; denn naschen darfst du auch künftig hier nicht, bis dein Schlösschen vollendet ist: sobald du das tätest, würde dieses in sich zusammenstürzen und für dich auf immer verloren sein."

Da ward Hänschen wieder froh und ordentlich stolz darauf, dass er ein so gewaltiges Werk zu schaffen unternommen hatte, zu dem es jahrelanger Arbeit bedurfte; und er blickte mit etlicher Verachtung auf seiner Schwester armseliges Hundehüttchen hernieder. Doch half er es ihr tragen bis zu dem Boote, und die Fee begleitete sie dorthin und gab Gretchen zum Abschied noch ein kleines Paket.

"Es ist ein Brief für die Großmutter darin", sprach sie, ihnen die Hände drückend, "und noch eine Kleinigkeit außerdem, die ihr beide noch nicht zu wissen braucht. Hüte das Päckchen wohl und lege es richtig in ihre Hände. Und hier habt ihr jedes ein Büchschen mit Salbe. Grüßt schön und lebet wohl Und auf Wiedersehen, Hänschen!"

Die Kinder stiegen ein und segelten wieder auf den dunkelbraunen See hinaus.

Als sie in dessen Mitte gekommen waren, wo die Wogen am höchsten gingen und die Schaumkronen am schönsten waren, konnte Hänschen dem herrlichen Anblick nicht mehr widerstehen.

"Ich will ja bloß den Finger eintauchen", sprach er zu sich selbst, ich möchte doch wissen, wie sich das anfühlen mag. Von Naschen ist natürlich gar keine Rede."

Und er tat nach seinen Gedanken und zog den Finger recht wohlig durch den Sahneschaum einer vorüberspritzenden Welle; und als er ihn wieder herausnahm, war der Finger ringsum wie von einer schneeweißen Wattedecke umhüllt.

Er hielt ihn in die Höhe und betrachtete ihn vergnüglich.

"Siehst du", sprach er zu Gretchen, "ich kann das stundenlang ruhig so ansehen und kriege gar keine Lust zum Naschen."

Da freute sie sich mit ihm und glaubte ihm gern, weil sie selbst ihr Begehren so tapfer bezwingen konnte.

indes er so spielte, kam eine Wespe, von dem Zuckerschaum angezogen, und setzte sich darauf, und als er sie fortjagen wollte, stach sie ihm in den Finger und flog davon. Vor Schmerz aufschreiend, steckte er unwillkürlich den Finger in den Mund: als er nun aber sogleich den süßen Wohlgeschmack auf der Zunge spürte, erschrak er nicht wenig. Und auch Gretchen, die es gesehen hatte, rief ihm hastig zu: "Spuck es aus! Spuck es aus!"

Aber der Ruf kam zu spät: solcher Süßigkeit im Munde noch Widerstand zu leisten, ging über seine Kraft; er schluckte den Sahneschaum bis auf das letzte Restchen hinunter.

Sobald er den Nachgeschmack nicht mehr auf der Zunge hatte, kam über ihn eine Wehmut und über sein Schwesterchen auch.

"Ach Gott, ach Gott", klagten sie beide um die Wette, "nun ist die köstliche Salbe gewiss verdorben, und die Großmutter muss blind werden, wenn sie die Augen damit bestreicht."

"Das braucht sie ja aber nicht zu tun", bemerkte Hänschen.

"Aber geheilt wird sie dann auch nicht", meinte Gretchen traurig.

"Ja, weißt du", sprach Hänschen, sich selber zu einem kleinen Trost, "wenn ich den Schaum auch ausgespuckt hätte, etwas wäre doch im Munde hängengeblieben, geholfen hätte es also doch nichts."

"Nein, das ist wahr", bestätigte das Schwesterchen, "und weißt du was? Vielleicht gilt dies gar nicht als Naschen, weil du es doch nicht gewollt hast, sondern die Wespe daran schuld war; da bleibt die Salbe gewiss unverdorben."

Hänschen dachte eine Weile tiefsinnig nach, wobei er den Finger wieder in den Mund steckte. "Ach nein, ach nein", rief er dann auf einmal ganz hitzig, »genascht habe ich doch, weil ich das Zeug verschluckt habe; daran ist nichts mehr zu ändern. Aber sieh mal, weil das Unglück nun doch einmal geschehen ist und alles in einem hingeht, wollen wir wenigstens etwas davon haben und von der Schokolade mit Schlagsahne trinken, so viel wir irgend können."

Gretchen weigerte sich, mitzutun, und sagte bestimmt:

"Mir würde es doch nicht schmecken."

Hänschen aber fuhr eilig mit der Mütze in die bräunliche Flüssigkeit, ließ diese hineinlaufen und trank in vollen Zügen und trank und trank.

"Das ist die beste Schokolade, die ich jemals getrunken habe", sprach er in einer Erholungspause, indem er nach Luft schnappte, "Mutters Sorte ist viel geringer."

Als er endlich ganz satt war und gar nicht mehr konnte, bekam er Bauchweh, und als sie ans Land gestiegen waren, wurde er seekrank und es erging ihm ganz übel.

Aber doch noch ein wenig übler war ihm zumute, da er nun vor die Großmutter hintreten und weinend bekennen musste, was er getan hatte. Denn die Unwahrheit sagen konnte er doch nicht, dann wäre sie von der Salbe ja blind geworden.

Die alte Frau schalt gar nicht und klagte auch nicht, sondern sprach ruhig zu Gretchen: "Deine Salbe, die rein geblieben ist von dem Fluche, wird mir immerhin wohl tun und meine Schmerzen ein wenig lindern. Ganz geheilt werden kann ich nun freilich vorläufig noch nicht, weil Hansens Salbe verdorben ist. Das Ablecken des Fingers hätte ihr noch nichts geschadet, weil das fast ohne seine Schuld geschah; aber dass er sich nachher sogar Bauchschmerzen angetrunken hat, das hat das Heilmittel vergiftet. Trotzdem kann ich ihn nicht strafen, weil er mir nichts Böses getan, sondern nur unterlassen hat, mir eine Wohltat zu erweisen. Auch sein Schokoladenschloss, das ich ihm verhieß, soll ihm nicht vorenthalten werden, wenn es nun auch etwas anders aussieht, als er es sich wohl geträumt hatte. Wer bescheidene Wünsche hat wie du, Gretchen, dem werden sie leichthin erfüllt ganz nach seinen Gedanken; wer zu hoch hinaus will, mag auch wohl etwas erreichen, aber meist in einer Gestalt, die ihm gar nicht mehr behagt. Sieh her, Hänschen, hier ist dein Schloss, das die Fee in diesem Päckchen mir schickt. Und dazu schreibt sie, sie wisse im voraus, dass du naschen werdest und Gretchen nicht: sie kennt ihre Leute auf den ersten Blick. Es ist ein Schloss in natürlicher Größe, wie die Menschen es brauchen und wie du es dir gewünscht hast nur ist es statt aus Eisen aus Schokolade geformt. Von meinem Versprechen wird dir nichts abgezogen, du musst also zufrieden sein.«

Unter diesen Worten wickelte sie aus dem Päckchen ein großes Türschloss, so eins zum Vorlegen an ein Scheunentor. Und sie legte einen eisernen Reifen um seinen Kopf, gerade unter der Nase hin; daran hängte sie das Schloss, dass es ihm gerade vor dem Mäulchen baumelte und er nur mit der ausgestreckten Zunge ein wenig daran lecken, nicht aber mit den Zähnen es fassen konnte. Es war aber aus so harter Schokolade gebacken, dass er es auch mit den Fingern nicht zu zerbrechen vermochte, sondern vier Wochen daran lecken musste, bis er den Mund wieder ein wenig mehr frei hatte.

Gretchen verspeiste ihre Hundehütte unterdessen und verdarb sich nur einmal jede Woche den Magen; sie hätte dem Brüderchen gern etwas abgegeben; aber das schwere Schloss schlug ihr immer auf die Finger, dass sie "au!" sagte und zurückfuhr. Da aß sie den Kuchen lieber allein.

Hänschen aber soll in seinem Leben nicht wieder getuscht haben.