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Vom Mann, der in einen Bären verwandelt wurde


In jener Zeit, als Christus noch mit den Aposteln auf Erden wandelte, gab es noch keine Bären.

Nun lebte da ein böser Mensch, der war bekannt, weil er alle Leute gern erschreckte, vor allem die Mädchen. An einem heißen Tag steigt er auf einen Feigenbaum, denn die Feigen waren gerade reif.

Wie er im dichten Laub des Feigenbaums sitzt, hört er Schritte, und er sieht, dass da einige Menschen kommen. Da beschließt er, sie zu erschrecken.

Es war aber der Herr Christus, der da mit einigen seiner Apostel ging, und weil die Sonne sehr heiß brannte, wollte er sich mit ihnen in den Schatten des Feigenbaumes setzen, denn er liebte die Feigenbäume sehr.

Sie setzen sich also dorthin. Da fängt der böse Mann oben auf dem Baum an zu brummen und zu fauchen wie ein wildes Tier, wie ein Tiger oder was weiß ich. Die Apostel erschrecken so, dass sie alle davonrennen, und wie der böse Mensch sie laufen sieht, fängt er an zu lachen und schreit: »So, ihr Schurken, ihr habt also Angst. Wahrscheinlich habt ihr ein schlechtes Gewissen?«

Da steht Christus auf, schaut zu dem Mann auf dem Baum hinauf und sagt: »Du hast jedenfalls kein schlechtes Gewissen sondern ein schlechtes Herz. Und da du gern auf Bäumen sitzt und brummst und fauchst wie ein wildes Tier, so sollst du auch zu einem Tier werden. Dann kannst du auf Bäumen herumklettern.«

Und da ist dem Mann ein dunkles und struppiges Fell gewachsen, und er ist zu einem Bären geworden. Und seit jenem Tag gibt es Bären, und die steigen gern auf Bäume und naschen von jenen Früchten, welche die andern wilden Raubtiere - die Tiger und die Löwen - verschmähen.