Das weiße Pferd

Das weiße PferdÜber die Prärie stürmt der Mustang. Am klaren Gebirgsbach hält das weiße Pferd an und trinkt, es trinkt in langen Zügen das kühlende Wasser.

Wilde gelbe Blumen neigen die Köpfe im sanften Präriewind, der erfrischt wird vom Atem der Berge und Wälder. Tausende kleine Sonnen fangen in ihren Blüten das Abbild der großen Sonne ein.

Der Sonne nahe, über den schneebedeckten Gipfeln der Berge, kreist der Adler.

Das weiße Pferd hebt seinen Kopf und stürmt weiter, wie ein Märchen ohne Anfang und Ende stürmt es über die Prärie. Niemand fängt es ein.

Wollte man das weiße Pferd einfangen, würde es sich in eine weiße Möwe verwandeln. Mit rauschenden Flügeln fliegt die Möwe zum Himmel auf. Sie fliegt gen Westen, dem Meere zu.

Über dem Meer verwandelt sie sich in eine weiße Wolke, und der Meereswind trägt sie über die blauen Wellen in die weite, weite Welt.

Durch die Prärie stürmt das weiße Pferd. Niemand hält es auf. Niemand fängt es ein. Es ist frei wie die weiße Möwe, frei wie die weiße Wolke.

Das weiße Pferd.  Der weiße Vogel.  Die weiße Wolke.

Am Himmel glüht die Sonne. Durch die Prärie stürmt das weiße Pferd. Es ist wie ein Märchen ohne Anfang und Ende.