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Die Götter der Griechen
Märchen/Sage aus Griechenland


Hoch auf dem Berggipfel des Olympos - so war der Glaube der Griechen in alten Zeiten thront im Kreise der Unsterblichen der weltbeherrschende Zeus, der Vater der Götter und Menschen. Er ist der Herr allen Lebens. Als "Walter des Kampfes" fällt er im Kriege die Entscheidung, auf einer goldenen Waage wägt er die Todeslose, um den Willen des Schicksals zu ergründen und zu erfahren, welcher von zwei Kämpfern fallen soll.

Gemeinsam mit seinen Brüdern hat Zeus einst in gewaltigem Kampf seinem Vater Kronos und dem Titanengeschlecht die Herrschaft über die Welt entrissen. Nun teilt er sie mit seinen Brüdern.

Poseidon, dem die Gewalt über das Meer zugefallen war, wühlt mit seinem Dreizack, dem Zeichen seiner Würde und seiner Macht, die Meere auf, wenn er zürnt, und erschüttert die Erde. In der Unterwelt regiert Hades mit seiner Gattin Persephone das Totenreich.

Der olympische Zeus aber ist der mächtigste unter den Unsterblichen. Wenn er den gewaltigen Schild, die Aigis, schüttelt, auf dem sich wie auf seinem Brustpanzer das schrecklich blickende Haupt der Gorgo, eines Ungetüms der Unterwelt, befindet, dann donnern die Wolken, und mit zorniger Hand schleudert er flammende Blitze. Die Menschen verehren ihn als Hüter von Recht und Ordnung, als Schirmer des Eides, als Beschützer der Familie und des heiligen Gastrechts.

An Zeus' Seite lebt die Göttermutter Hera, seine stolze Gemahlin, die über die Heiligkeit des Ehebundes und die Frauenwürde wacht; ihre Botin ist Iris, der Regenbogen.

Phoibos Apollon, Zeus' Sohn, der ewig junge Lichtgott, lenkt als Helios den Sonnenwagen, wenn Eos, die Morgenröte, die Himmelspforten aufgeschlossen hat. Ihn, den Gott des Gesanges, der Dichtkunst und des Reigentanzes, begleiten die neun Musen, die Göttinnen der Künste und Wissenschaften. Die Schwester Artemis, wie Apollon unvermählt, schützt das Leben der Natur und spendet reichen Segen an Früchten. Besonders liebt sie es, in Begleitung der Nymphen als Jägerin durch den Wald zu streifen.

Pallas Athene, aus dem Haupt ihres Vaters Zeus, dem Sitz der Klugheit, entsprungen, ist seine Lieblingstochter; sie gilt als Göttin der Wahrheit und als Schutzherrin friedlicher Künste, besonders der weiblichen Kunstfertigkeit. Als Kriegerin, bewehrt mit der schreckenerregenden Lanze, lenkt und schirmt sie die Städte in Krieg und Frieden. Sie ist die jungfräuliche Stadtgöttin Athens.

Der Gott des blutigen und zerstörenden Krieges ist Ares, leidenschaftlich und voll ungestümer Gewalt. Nur Aphrodite, die aus dem Meeresschaum geborene Tochter des Zeus, vermochte ihn zu betören. Ihrer Verbindung mit Ares entstammt der kleine Liebesgott Eros. Mit ihm beherrscht Aphrodite als Göttin der Liebe und der weiblichen Anmut die Welt.

Der Erbauer des Göttersitzes ist Hephaistos, der Gott des Feuers und der Schmiedekunst. Hinkend und von Aschenstaub bedeckt, fertigt er in seiner Werkstatt im Innern der Vulkane kunstreiche Dinge. Seine Gesellen, die Kyklopen, helfen ihm, die Blitze des Zeus zu schmieden.

Eine wichtige Aufgabe im Kreise der Himmlischen liegt Hermes ob, der als Götterbote, angetan mit Flügelhut und Flügelschuhen, die Befehle der Unsterblichen zu den Menschen bringt und sie mit seinem goldenen Stabe zum Schlafe zwingt. Als Beschützer aller Reisenden und Wandernden geleitet er auch die Seelen der Verstorbenen in die Unterwelt.

Auf dem in die Wolken ragenden Berg Olympos leben die Götter; dort versammeln sie sich zur Beratung und halten ihre Gelage bei Nektar und der Götterspeise Ambrosia, die allen Himmlischen ewige Jugend erhält. Auf den Flügeln des Windes eilen sie von dort zur Erde hernieder, um den Sterblichen in ihrem Daseinskampf zu helfen und ihre Opfergaben entgegenzunehmen.

Kein Windhauch trübt die himmlische Götterruhe, nicht Schnee noch Regen fallen. In wolkenloser Heiterkeit und ewigem Glanz erstrahlt der Sitz der Götter auf dem Olymp, hoch über allem irdischen Leben.